Heike Fano

Andacht im Kleinen

A ndacht im Kleinen sind mittlerweile fast 300 kleine und ein paar größere Bilder, die seit Oktober 2004 entstehen. Im malerischen Fluss wechselnder Sujets führt ein Bild in ein anderes hinüber. Die Goldspur die alles durchwebt, wie eine Wegmarkierung.

Eine Entwicklungsreihe mit Brüchen und Sprüngen: gefeierte Verwandlungstätigkeit.

Diese kleinen Bilder haben auf wundersame Weise schon viele Menschen besonders berührt. In Kartenform gelangten sie bereits in verschiedene Erdteile und wurden als Geschenke weitergereicht.

Jemand sagte einmal es seien Heilbilder. Für mich sind sie der Versuch poetischer Verdichtung, in Farbe und Form. Das Bild bringt sich hervor in der Suchbewegung, im Hin- und Hertasten, bis ein Dialog entsteht: im Überspringen des Funken. Ein vorgestelltes Bild wird stets aufgegeben, es enthält den Sterbeprozess, für eine neue Geburt: So kommt das Neue, uns Überraschende in die Welt, das seelisch wirksame Bild.

Manchmal finde ich im Malen das Kind, das die Welt noch umglänzt von einem Zauber sieht: märchendurchfärbt. Aber auch eingeritzte Spuren: Wundmale oder Wegmarkierungen. Durchfühlte Schmerzen: rotdurchglühte, reinigende Kraft.

Heike Fano