Jürgen Scholz

Ich zieh mir die Laufschuhe an

........i ch zieh mir die laufschuhe an und lauf los.ich weiß nur ungefähr die richtung,mein innerer kompass führt mich sicherer.das ziel,das ich nie erreiche,ist mir nicht bekannt. stifte raus,2,3 farben auf den alten porzellanteller,die blätter an den ecken mit tesakrepp befestigt und auf geht’s.kommt ein vogel drauf,dann noch einer vielleicht,bißchen schellack drüber,bißchen farbe drumherum und an die wand zu den anderen,die schon neugierig auf das neue warten.und am nächsten tag seh ich den quatsch und dann sind da 2,3 die was taugen,die sind vielleicht fertig oder es fehlt nur noch der berühmte hauch,auf jeden fall ,sie haben die stimmung ,die ich suchte,diese stimmung wie wir als kinder in der alten DDR mit den riesigen kuchenblechen auf dem bollerwagen zum bäcker gefahren sind und dann stunden später den dampfenden kuchen wieder abholten.

da kommt dann kein dampfender kuchen oder bollerwagen aufs blatt,so geht das nicht,da steht vielleicht auf grauem grund das wort stendal und die sache ist geritzt. ich male ja nur abends,holzofen an,und zwar sehr heiß,zigaretten,glas wein und ab geht`s,musik ist wichtig und die stunden vergehen,die nachbarn haben schon alle das licht gelöscht und bei mir ist revue angesagt, starre auf die blätter an der wand,frag mich was ich da gemalt hab und versuch die paar guten zu erkennen....